X. Masters Europameisterschaften 2013

im Modernen Fünfkampf und Vierkampf vom 13. - 15. September in Budapest, Ungarn

Die X. Europameisterschaften der Masters im Modernen Fünfkampf und Vierkampf fanden vom 13. bis 15. September 2013 in Budapest, der Welthauptstadt des Modernen Fünfkampfs statt.

Der Wettkampf war im Prinzip gut organisiert, die Unterkunft vom Feinsten. Doch schlugen auch einige schwerwiegende Versäumnisse des Veranstalters zu Buche. Die Adressen der Wettkampfstätten waren so gut wie nicht kommuniziert. Für jemanden, der sich nicht in Budapest auskannte, war dies selbst mit Navi eine Herausforderung. Mit ein wenig Improvisation hat aber dann doch alles leidlich geklappt.

Reiten, Fechten und Schießen waren hervorragend organisiert. Das Schwimmbad (eine kurzfristige Notlösung) war allerdings unter aller Kanone. Ein 33 1/3 Meter Freibecken ohne warme Duschen und Umkleidekabinen bei strömendem Regen. Auch der Laufkurs hatte es in sich: uneben und mit zahlreichen Stolperfallen gespickt.

Eine Innovation und Bereicherung waren die Staffelwettbewerbe mit Laufen und Schießen im Combined-Modus. Erstmals für die Masters ausgetragen stellten sie eine absolute Bereicherung des Wettkampfablaufes dar. Sicher werden sie bei der Masters WM im nächsten Jahr in Berlin fest auf dem Programm stehen. In Budapest fanden die Staffeln allerdings erst am letzten Tag, dem Sonntag statt. Viele Athletinnen und Athleten waren zu diesem Zeitpunkt schon wieder abgereist, was sich leider nachteilig in der Teilnehmerzahl niederschlug. Aber diejenigen, die mitmachten, hatten jede Menge Spaß,

Alle Fotos © Sandra Engerisser

Wettkampfbesprechung auf der Reitanlage von Honved Budapest. Die Organisation einer internationalen Veranstaltung im Modernen Fünfkampf ist in Ungarn Routine.
Peter Engerisser hatte Lucky gelost. Ein gutes Omen. Hier sind die beiden auf dem Weg zum Abreiteplatz.
Und tatsächlich ging Lucky wenig später problemlos über den Parcours. Hier eine Studie über Sprung 1. Man musste den Wallach ein wenig energisch an den Sprung heranreiten, gut mitgehen und Hände tief lassen. Den überwiegenden Teil des Parcours konnte ich mit ihm im leichten Sitz reiten (Bilder können durch anklicken vergrößert werden).
Noch eine Studie von Sprung 5. Lucky war noch immer gut in Form. Zum Schluß fielen dann doch noch zwei Stangen. Dazu vier Zeitfehler. Aber 1156 von 1200 Punkten waren OK.
Für Manfred war der Parcours bei Sprung 7 beendet. Die Ursache für die Verweigerung ist auf Bild 3-5 unschwer zu erkennen. Die Auswirkung: Abflug unter Mitnahme des gesamten Zaumzeugs und anschließende Elimination des Reiters wegen Zeitüberschreitung. Zumindest hat er sich vorbildlich abgerollt (Bilder 3-10 können durch Anklicken vergrößert werden). Zum Glück ist Reiter wie Pferd nichts passiert.
Das Schießen fand auf einer vollelekronischen Sius Anlage mit 20 Ständen statt.
Die Hallenbeleuchtung war jedoch ungewohnt diffus. In den meisten Fällen blieben die Athletinnen und Athleten hinter ihren gewohnten Leistungen zurück.
Es regnete in Strömen bei gefühlten 16° Außentemperatur. Noch nicht einmal Umkleidekabinen gab es. Zumindest das Wasser war warm.
Das Schwimmbad-Freibecken war im wahrsten Sinne des Wortes vorsindflutlich. Vielleicht sind wir aber einfach nur zu verwöhnt. Die ungarischen Schwimmkinder, die gleichzeitig Training hatten, hatten zumindest jede Menge Spaß im warmen Aufwärmbecken.
Die Zeiten waren entsprechend langsam. Nach verschlafenem Start liege ich (rechte Bahn) schon ein Stück zurück. Das 33 1/3 Meter Becken brachte aber auch einen Vorteil: einige Zehntel Zeitersparnis durch zwei Rollwenden, anstatt einer im langen Becken üblichen.
Die Spitzenschwimmer, selbst in der AG 50+, schwammen knapp über eine Minute über die 100 Meter Freistildistanz.
Die Fechthalle war kurios. Im Inneren einer ehemaligen prunkvollen Synagoge hatte man drei Zwischendecken in Stahlkonstruktion eingezogen. Die Meldertechnik war fest installiert und auf dem neuesten Stand. Manfred war gut in Form. Am Ende dritter Rang im Fechten für ihn.
Die Läufer der AG M50+ warten auf den noch fehlenden Teilnehmer. Der trat jedoch nicht mehr an. Beim Einlaufen auf dem verwinkelten Kurs (zu diesem Zeitpunkt nach vier Disziplinen noch auf Position Zwei liegend) hatte er die unangenehme Bekanntschaft mit einem Ast gemacht, der in die Strecke ragte.
Als Erinnerung an Ungarn blieb eine neun Zentimeter lange Platzwunde, mit sieben Stichen professionell im Budapester Krankenhaus genäht.
Tafel
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