Errata und Ergänzungen
zur ersten Auflage 2004 des Buches: "Von Kronach nach Nördlingen - Der Dreißigjährige Krieg in Franken, Schwaben und der Oberpfalz 1631-1635"

Leider bleibt es selbst bei sorgfältigster Recherche nicht aus, daß sich in ein Buch auch einige Fehler einschleichen. Um so mehr, wenn es sich um ein solch gewaltiges Stoffgebiet, wie das des Dreißigjährigen Krieges handelt. Über nach wie vor vorhandene und ärgerliche Tipp- und Druckfehler im Bereich der Rechtschreibung möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Hierfür bitte ich um Entschuldigung und Nachsicht. Ich möchte es aber nicht versäumen, den interessierten Leser auf einige inhaltliche Ungereimtheiten hinweisen, bzw. ihn auf neue Erkenntnisse aufmerksam zu machen, die sich im Zuge der fortschreitenden Forschung ergeben haben. In beiden Fällen werde ich bemüht sein, diese in einer möglichen Folgeauflage weitestmöglich richtigzustellen.

Weitere Angaben zu den angeführten Quellen im Verzeichnis Quellenangaben.

S. 10, Zeile 16: ... aus allen Völkern Europas, aus Deutschen, Österreichern etc...

S. 46, Abs. 3: Die dort angegebene Stärke der Truppen des schwedischen Feldmarschalls Gustav Horn Anfang März 1632 in Bamberg ist mit 9600 Mann zu Fuß und 4300 Reitern wesentlich zu hoch angesetzt. Tatsächlich hatte die Horn'sche Armee am 9. März im Kampf gegen Tillys Truppen folgende Stärke (Quelle: Generalstaben V, S. 462ff., 483ff., Beil. 12 (S. 548f.); Soden I, S. 186ff., Looshorn VI, S. 231ff.):
Infanterie:
- Nationalschwedisches Bataillon: 9 Kp., 954 Mann
- Weißes Rgt. Jost von Rehn: 8 Kp., 727 Mann
- Schwarzes Rgt. Hans Jakob von Thurn: 4 Kp., 318 Mann
- Rgt. Georg Wulf von Wildenstein: 12 Kp., 819 Mann
- Rgt. Heinrich Wilhelm v. Solms: 15 Kp. 1803 Mann
Infanterie gesamt: 5 Regimenter: 48 Kp., 4421 Mann

Kavallerie:
Regimenter Östergotland, Baudissin, Solms, Kochtitzky, Leibregiment Horn, Leibkompanie Horn: zusammen 5 Regimenter in 35 Kompanien, zusammen 2924 Pferde

Dragoner:
Regiment Daniel Du Meny, sowie die Einzelkompanien Hydron, Herzog Ernst von Sachsen-Weimar und Pierre Margali: zusammen 811 Pferde in 8 Kompanien

Fränkische Kreistruppen:
Die Infanterieregimenter Truchseß und Muffel, zusammen 770 Mann in 10 Kompanien
Die Kavallerieregimenter: Herzog Ernst, Truchseß, Markgraf Johann Georg: zusammen 1530 Pferde in 20 Kompanien.

Insgesamt umfaßte Horns Armee somit 4498 Mann Infanterie, 4454 Mann Kavallerie und 811 Dragoner, zusammen 9763 Mann.

Allerdings standen Gustav Horn am 9. März 1632 in Bamberg gegen Tilly lediglich folgende Truppen zur Verfügung (der Rest der Reiterei lag in Hallstadt, bzw. patrouillierte am Main): Infanterie 4421 Mann plus 220 Mann vom Rgt. Muffel: zusammen 4641 Mann. Kavallerie: Regiment Baudissin plus Dragoner, zusammen 1939 Pferde.
Insgesamt: 6580 Mann
(Die Truppenstärke Tillys vor Bamberg betrug dagegen 15790 zu Fuß und 4510 zu Roß).

S. 91, Anmerkung 57: Astheim, anstatt Ostheim

S. 98, Abs. 2, Zeile 10: Dezember 1632, anstatt 1633

S. 106, Abs.1, letzte Zeilen: Bei dem im Gefecht bei Burgthann am 10.08.1632 involvierten kaiserlichen Reiterregiment Colloredo handelte es sich nicht um ein Regiment des kais. Generalwachtmeisters Rudolf Colloredo (dieser hatte ein Regiment zu Fuß inne), sondern um das kaiserliche Kürassierregiment Hieronymus Frhr. von Colloredo (dem jüngeren Bruder Rudolfs) (vergl. DBBTI, Bd. V, Anhang).

S. 114, Absatz 1, letzte Zeilen: In der Schlacht bei der Alten Veste bei Zirndorf (3./4. September 1632) wurde der schwedische General der Artillerie, Lennart Torstensson, von dem kurbayerischen Obersten Adam Philipp von Cronberg persönlich gefangengenommen. Cronberg gab Torstensson an Wallenstein weiter, der ihm 12.000 Dukaten „Recompens“ versprach, den Feldzeugmeister dann aber an den Kurfürsten Maximilian I. von Bayern auslieferte. Das versprochene Geld hat Cronberg nie gesehen (vergl. Ludwig Frh. von Ompteda: Die von Kronberg und ihr Herrensitz, Verlag Heinrich Keller, Frankfurt/M. 1899).

S. 137: Bei dem auf S. 137 im Januar 1633 erwähnten Oberstleutnant im Reiterregiment Lorenz Münch von Steinach handelte es sich nicht um den kurbayerischen Rat und späteren Diplomaten Georg Christoph Frhr. von Haslang aus der Linie zu Hohenkammer (1602-1684), sondern um seinen Cousin Johann Heinrich Frhr. von Haslang (Linie Haslangkreit), einen Sohn des 1620 verstorbenen Generalwachtmeisters der Liga, Alexander von Haslang. Johann Heinrich von Haslang führte ab Frühjahr 1633 als bayerisch-ligistischer Oberst ein Reiterregiment aus 5 Kompanien, geriet jedoch im Februar 1634 beim Versuch, die Wülzburg zu verproviantieren, in schwedische Gefangenschaft, aus der er erst im März 1635, nach der Rückeroberung der Veste Coburg durch den kaiserlichen Generalwachtmeister Lamboy, wieder auf freien Fuß kam. Sein Regiment zu Pferd führte in der Zwischenzeit sein Oberstleutnant Heinrich Benno von Elsenhaim. Ebenfalls in schwedische Gefangenschaft geraten war, anläßlich der Einahme Straubings im November 1633, der dortige Kommandant Georg Rudolf Frhr. von Haslang (Linie Haslangkreit), der Bruder Johann Heinrichs von Haslang. Georg Rudolf kam erst im Dezember 1635, nach der Rückeroberung Königshofens, wieder frei.

S. 139, Anm. 87a: Marx Conrad von Rehlingen (1575-1642), Augsburger Patrizier, Handelsherr und Bankier war nicht schwedischer Oberst. Dieses war dessen ältester Sohn Marx von Rehlingen (1606-1633). Er führte ein mit den Geldmitteln seines Vaters geworbenes Reiterregiment aus 500 Reitern in 7 Kompanien, welches nach der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf mit dem Regiment des schwedischen Generalleutnants der Kavallerie Wilhelm von Goldstein vereinigt wurde. Marx von Rehlingen führte dieses Regiment als Oberstleutnant in der Schlacht bei Lützen (6./16. Nov. 1632), wurde jedoch dort verwundet und starb an den Folgen dieser Verwundung am 16./26. Januar 1633 in Gera (vgl. Reinhard Hildebrandt: Quellen und Regesten zu den Augsburger Handelshäusern Paler und Rehlinger, Teil 2, Stuttgart 2004, S. 28,f. 162). Ebenfalls im schwedischen Heer als Rittmeister im Regiment seines älteren Bruders (ab März 1633 Regiment Philipp Sattler) diente Konrad von Rehlingen, der jüngere Bruder des Marx von Rehlingen. Konrad von Rehlingen erlitt anläßlich der Belagerung Kronachs durch Truppen Herzog Bernhards von Weimar vom 18. bis 21. März 1634 Verwundungen, denen er am 25. April/5 Mai 1634 in Coburg erlag (bzgl. dieser Vorgänge vgl. Engerisser 2004/2007, S. 255f.). Beide Brüder wurden nach Ulm überführt, wo sie in der ehem. Barfüßerkirche zu Ulm eine Begräbnisstätte fanden, für die der Ulmer Zeugmeister Marx Anton von Rehlingen (ein Bruder ihres Vaters Marx Conrad v. R.) 200 Gulden bezahlte (vgl. dazu Anton Schilling: Patrik Ruthven. schwedischer Kommandant in Ulm, 1632-33, veröffentlicht in Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte, 11. Jahrg. 1888, S. 145).

S. 189, Abs. 3: Tatsächlich starb Holk nicht an der Landstraße bei Troschenreuth, nordöstlich von Hof gelegen (wie seit der Veröffentlichung Hallwichs in der ADB 12, S. 743, in allen Holk-Biographien angegeben), sondern er wurde noch in das vogtländische Adorf gebracht, wo er am 9. September 1633 um 2 Uhr morgens im sogenannten Heckel’schen Haus verstarb. Dies hat der Historiker Hans-Jürgen Arendt eindrucksvoll nachgewiesen (vergl. Hans-Jürgen Arendt: Wallensteins Faktotum. Der kaiserliche Feldmarschall Heinrich Holck 1599-1633. Ludwigsfelder Verlagshaus 2004).

S. 225, Abs. 2: Die am 25. Februar 1634 in Eger in die Ermordung Wallensteins und seiner Adhärenten verwickelten Hauptleute des Butler'schen Dragonerregiments, welche in den zeitgenössischen Relationen in phonetisch eingedeutschter Namensschreibweise als Egmont Burgk (ein Ire) und Dionysius Macdaniel (ein Schotte) bezeichnet werden, hießen in ihrer muttersprachlichen Namensform Edmund Burke und Dennis MacDonnel (vergl. David Worthington: Scots in Habsburg Service, 1618–1648. In: History of Warfare, Vol. 21. Leiden , NL, Koninklijke Brill NV 2004).

S. 273: Daß auch der ehemalige Kommandant und Verteidiger Regensburgs vom November 1633, Johann Freiherr von Troibreze, am 4. Juni 1634 bei der Belagerung Regensburgs fiel (Soden II, S. 501), kann als glatte Falschmeldung bezeichnet werden. Er hatte sich bekanntlich nach der Übergabe Regensburgs an die Truppen Bernhards von Weimar (14.11.1633) einem Kriegsgerichtsverfahren unterziehen müssen. Obwohl dies am 27 Juni 1634 im Feldlager vor Regensburg mit einem Freispruch Troibrezes endete, schied dieser wenig später aus der Ligaarmee aus. Sein Regiment zu Fuß übernahm im August 1634 der Oberst Bartholomäus von Hartenberg. (vgl. Briefe u. Akten Bd.8, Nr. 232, Anm. 2, S. 398).

S. 274, Anm. 190): Bei dem am 4. Juni 1634 (richtig: 14. Juni n.St.) als Verstärkung vor Regensburg (zusammen mit den Burgundischen Regimentern Arberg und La Tour) angekommenen Schaumburgische Regiment handelte es sich um das Regiment Alt-Schaumburg ("Alt-Schauwenburg") unter seinem neuen Oberst Walter Leslie. Das Neu-Schaumburgische Regiment unter Oberst Franz von Mercy war in Rheinfelden zurückgeblieben (vergl. Briefe u. Akten, 2. Tl., 8. Bd., S. 737, Anm.1. Außerdem Theatrum Europaeum III, S. 340).

S. 276, Abs. 3 unten: Der Oberstleutnant im Infanterieregiment des Generalfeldwachtmeisters Johann Franz von Barwitz Frhr. von Fernemont zu Mitte 1634 hieß nicht Jean, sondern Salomon de La Moulie. Salomon de La Moulie übernahm im August 1634 die Position eines Oberstleutnants im neuformierten Dragonerregiment des Generalleutnants Gallas (DBBTI V, S.447, 457). Der Vetter Salomons, Jean de La Moulie, führte seit 1631 ein kurkölnisches Regiment zu Fuß (vgl. Lahrkamp/Werth, S. 13).

S. 291, Anm. 199): Bei der biographischen Note über die schottischen und schwedischen Obersten aus dem Clan der Forbes haben sich einige Verwechslungen eingeschlichen. Die berichtigte Fußnote sollte lauten:
199) Aus dem schottischen Geschlecht der Forbes (Forbesse) standen etliche Vertreter in schwedischen Diensten. Oberst John Forbes führte ein im Sommer 1632 an der „Schweizer Grenze“ geworbenes deutsches Rgt. zu Fuß und geriet im Sommer 1633 bei Lindau in dreijährige Gefangenschaft (Monro II-128, II-177). Alexander Forbes (genannt „the Bald“) war ab 25. Juni 1632 Oberstleutnant unter Hzg. Wilhelm v. Weimar über ein geworbenes Regiment z. Fuß, später Oberst (StA Weimar, H204a, Bl. 197). Arvid Forbes (gen. „Finesse Forbesse“, 1598-1665) war ein Sohn des im 16. Jahrh. nach Borga in Finnland emigrierten Ernald Forbes of Corsindae. Forbes war 1630 schwedischer Oberstleutnant, 1631 Oberst unter Herzog Wilhelm von Weimar (Huschke, S. 16; StA Weimar, H184m, Bl. 29), ab 1633 in Horns Armeekorps, ab September 1634 unter den Truppen Bernhards von Weimar und wurde 1638, nach seinem Erfolg bei Rheinfelden, geadelt. 1641 war er Gouverneur von Pommern, 1646 Generalmajor und 1658 General unter König Karl X. Gustav. Er starb 1665 in Stettin. Die Forbes bzw. Forbus gründeten eine schwedische Adelslinie. (Swenskt biogr. handlexikon, S. 346; vergl. auch Monro/Expedition, List 2, List3).

S. 310: Der Breitwang, eine Anhöhe bei Bopfingen, auf der die schwedische Armee vor der Schlacht bei Nördlingen (5./6. September 1634) ihr Lager bezog, liegt nicht, wie Khevenhiller (Bd. XII, S. 1209) schreibt, nordöstlich des Schlosses Flochberg gegen Wallerstein zu, sondern südwestlich von Bopfingen, an der Straße nach Neresheim, etwa auf Höhe des heutigen Sportflugplatzes.

S. 315, Anm. 212), S. 529: Bei dem hier erwähnten Obristen Drost handelt es sich nicht um den Oberst der Liga Wilhelm von Westphalen, "Landdrost" des Oberamtes Dringenberg. Diese Theorie wurde von W. Böhm: "Die Schlachtordnung der Kaiserlichen bei Lützen" (Hist. Vierteljahrschrift, 28, Dresden 1934, S.169) veröffentlicht und von den Autoren des schwedischen "Generalstaben" (Sveriges Krig, Bd. VI, 1939, S. 489, Anm. 8) übernommen, von wo sie Einzug in neuere Literatur hielt. Richtig ist:
Andreas (Andreß) Drost, trotz lutherischer Konfession seit Anbeginn in Diensten der kath. Liga, war zuerst Kornett des Grafen Albrecht v. Wartenberg, dann Leutnant, Rittmeister, Obristwachtmeister, schließlich Oberstleutnant im ligistischen Kavallerieregiment Erwitte. Nach dem Tod des ligistischen Generalwachtmeisters Dietrich Othmar von Erwitte am 17. September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld übernahm Drost das aus 5 Kompanien Arkebusieren bestehende Regiment Erwitte und wurde mit diesem noch im September 1631 unter dem Grafen Jost Maximilian von Gronsfeld an die Weser kommandiert, wo er unter den Befehl des Feldmarschalls Pappenheim kam. Erst im November 1632 stieß das Regiment Drost unter Pappenheim zu Wallenstein, nahm am 16. Nov. 1632 an der Schlacht bei Lützen teil und war seitdem vornehmlich in Schlesien disloziert. Da das Pappenheim'sche Korps im Oktober 1632 (im Austausch gegen das Korps Aldringen) unter die Befehlsgewalt Wallensteins gestellt worden war, erscheint das eigentlich bayerisch-ligistische Regiment Drost (bzw. "Trost") von diesem Zeitpunkt auch in den kaiserlichen Kriegslisten. Die Bestallung des bisherigen Oberstleutnants Andreas Drost als Oberst dieses Regiments erfolgte am 18. August 1633 durch den Kriegskommissar Rogge. Im Jahr 1635 antwortete auf eine Anfrage Maximilians I. von Bayern der Oberst der Liga Ferdinand Lorenz Graf von Wartenberg dem Kurfürsten, das Regiment Drost gehöre zweifelsohne zur Liga, es sei vordem von Erwitte kommandiert worden. Trotz Bedenken Maximilians wegen der lutherischen Konfession des Obersten Drost, wurde das Regiment nun wieder unter den Oberbefehl des katholischen Bundes gestellt. (vergl. auch Gronsfelds Anmerkungen in: Wassenberg, Der Ernewerte Teutsche Florus 1647, S. 242 sowie Briefe u. Akten, 2. Tl., 9. Bd., S. 219/220). Andreas Drost starb im Jahr 1637 in einem Duell mit dem kurbayerischen Oberst Stephan Binder, als „als sich die Obersten Binder und Trost beim Spiel entzweit und einer den andern erschossen hatte“ (Brief des zu diesem Zeitpunkt im Dienste Kurbayerns stehenden Feldmarschalls Johann Götz am 20.4.1637 an Kurfürst Maximilian).

S. 339, Abs. 1, vorl. Zeile: das in der Schlacht bei Nördlingen am 6. Sept. 1634 erwähnte bayerisch-ligistische Reiterregiment Fürstenberg gehörte nicht dem in Westfalen operierenden Generalfeldzeugmeister der Liga Egon Graf zu Fürstenberg, sondern dem kurbayerischen Obristen Friedrich Rudolf Graf von Fürstenberg.

S. 343, Abs. 1: Der spanische Feldmarschall Carlo Guasco (ein Italiener aus Alessandria) war in der Schlacht bei Nördlingen am 6.9.1634 nicht, wie in einigen zeitgenössischen Relationen vermeldet, gefallen, sondern nur verwundet worden. Er nahm im darauffolgenden Jahr 1635 an der Kampagne des spanischen Kardinalinfanten Fernando in den spanischen Niederlanden teil.

S. 347, Abs. 2: Der Oberstleutnant der Artillerie und zeitweilige Kommandant von Herzog Bernhards von Sachsen-Weimar grünem Leibregiment, Rüdiger von Waldau (auch Waldow), war von Herzog Bernhard nicht erst nach der verlorenen Schlacht bei Nördlingen (5./6. Sept. 1634), sondern bereits am 30. August mit 115 Mann zu Fuß auf die württembergische Festung Hohenasperg gelegt worden.

S. 418, letzte Zeilen: Tatsächlich war der schwedisch-weimarische Oberst und Kommandant der Veste Coburg, Georg Philipp von Zehm, in zweiter Ehe mit Maria Jakobina von Lüchau, einer Tochter des brandenburg-kulmbachischen Ritt- und Oberstallmeisters Albrecht von Lüchau auf Dondorff und seiner Frau Sabina (der auf S. 413 erwähnten „Rittmeisterin“ von Lüchau, einer geborenen von Adolzheim) verheiratet. Maria Jakobina starb im Jahr 1640, Zehm selbst wohl im Mai 1641, weil am 2. Juni dieses Jahres Zehms Schwiegervater Albrecht von Lüchau die Vormundschaft über die einzig hinterlassenen Tochter übernahm. (StA Coburg LA G 595, sowie LReg 5096, 5097).

S. 432, Abs. 2: Zum Normaljahr (1627) im Zusammenhang mit dem Prager Frieden 1635 muß es richtig heißen: ...Sachsen durfte alle reichsunmittelbaren Stifte und Güter, die bis zum "Normaltag" des 12.11.1627, s e i t dem Datum des sogenannten Passauer Vertrages oder Religionsfriedens, eingezogen worden waren, auf 40 Jahre behalten...
(bekanntlicherweise wurde der Passauer Vertrag am 2. August 1552 geschlossen und als "Augsburger Religionsfrieden" am 25. September 1555 besiegelt).

S. 531, Abs. 2: Wolfgang Adam Graf von Pappenheim (geb. 1618), ligistischer, dann kais. Oberst und einziger Sohn des kaiserlich-ligistischen Feldmarschalls Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim, wurde am 30. Juni 1647 im Duell nicht von Rudolf Colloredo, sondern von dem kais. Obersten Martin Maximilian von der Goltz erschossen (vergl. Barbara Stadler: Pappenheim und die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Winterthur 1991, S. 754). Wolfgang Adam Graf von Pappenheim übernahm im Frühjahr 1633 das kurbayerische Infanterieregiment Alt-Pappenheim seines am 6./16. Nov. 1632 bei Lützen gefallenen Vaters Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim. Da Wolfgang Adam zu diesem Zeitpunkt noch zu jung war, das Regiment selbst zu führen, wurde es von dessen Oberstleutnant Hans Ulrich Gold geführt, der im Juli 1633 zum Oberst ernannt wurde (vergl. Briefe u. Akten , 2. Tl., 8. Bd., S. 131, Anm.10).

S. 553, Abs. 1: ...daß das damalige Pulver [...] weit weniger offensiv als modernes Schwarzpulver war, auch ein anderes Mischungsverhältnis hatte (Schwefel : Holzkohle : Salpeter 1 : 1 : 6, heute: 1 : 1,5 : 7,5), [...]

S. 561, Abs. 3: Bei den Spezifikationen niederländischer Radschloßpistolen muß es heißen: ...schossen eine rollende Kugel von 32 aufs Pfund und eine schließende Kugel von 30 aufs Pfund.

S. 584, Abs. 3, Zeile 10 [...] fein gekörntes Pulver, wie z.B. Hakenpulver, aber viel offensiver war, als das sehr grob gekörnte [...]. Ebenso Absatz 4, Zeile 1: setze "offensive" anstatt "progressive" [...] Pulversorte [...].

S. 595, Abs. 4. Das im Gefecht bei Rössing am 29.7.1626 gegen die Dänen siegreiche ligistische Kavalleriekorps wurde nicht von Egon, sondern von seinem Bruder Jakob Ludwig zu Fürstenberg geführt.

S. 611: Der kais. Generalwachtmeister Bernhard Hackfort von Westerholt fiel nicht am 17.10.1638 im Gefecht bei Vlotho, sondern 4 Wochen später, am 18.11.1638 bei der Belagerung von Vechta.

S. 686, Register: Rochow (Rochau), nicht Christian, sondern Otto Christoph von (1607-1659), schwed. Rittmeister im Leibregiment Herzog Bernhards von Weimar.



Errata und Ergänzungen II.
"Von Kronach nach Nördlingen - Der Dreißigjährige Krieg in Franken, Schwaben und der Oberpfalz 1631-1635" Errata zur zweiten Auflage 2007

S. 106, Abs. 2, ab Zeile 7, und Anhang S. 645, 646: Im Gefecht bei Burgthann am 10.08.1632 gerieten lediglich der Oberstleutnant des Trčka'schen Infanterieregiments Johann Gordon und dessen Obristwachtmeister Walter Leslie in schwedische Gefangenschaft, nicht aber der Wallenstein'sche Oberst Erdmann Adam Graf von Trčka persönlich (vgl. Hallwich/Briefe II, Nr. 1141 - Wallenstein an Götz vom 10.8.1632. vgl. auch Monro II-144).

S. 110. Abs. 2, ab Zeile 8: Der schwedische Angriff auf die nördlichen Abhänge der Alten Veste bei Zirndorf am Morgen des 3. September 1632 begann nicht gegen 7 Uhr (um diese Zeit erfolgte, nach Monro II-147, der schwedische Truppenaufmarsch), sondern erst gegen 9 Uhr (vgl. Swedish Intelligencer III, S. 40: "...about nine o'clocke..."; vgl. auch Brief Maximilians von Bayern an Johann von Hohenzollern-Sigmaringen vom 4.9.1632, HStA München, Kasten schwarz 13473: "vmb die 9 Uhr vormittag..."; vgl. auch Bericht Oxenstiernas vom 5. November 1632 an den schwedischen Reichrat: "die Schlacht begann am Morgen zwischen 8 und 9 Uhr...". Original schwedisch, Riksarkivet Stockholm).

S. 116, Abs. 2, ab Zeile 7: die Gefechtshandlungen an der Alten Veste bei Zirndorf endeten am 4. September 1632 nicht erst gegen Mittag (wie in der Nürnbergischen Kriegs=Cronica, S. 23, angegeben), sondern bereits zwischen 9 Uhr und 10 Uhr morgens. Es gab keine Rückzugsgefechte (vgl. Bericht Oxenstiernas vom 5. November 1632 an den schwedischen Reichrat: ...dauerte bis 9 Uhr am Tage...").

S. 168, Abs. 2: Georg Christoph von Taupadel (17.12.1595-12.03.1647), schwed.-protest. Oberst und Generalmajor, zul. französischer Generalleutnant: ....Die Aussage "Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt" muss revidiert werden. Nach Taupadels Leichenpredigt (Gernler, Johannes: Ein christliche Leich-predigt [etc.] Gedruckt zu Basel bei Georg Decker [ca. 1647], Digitalisat s. weiter unten) steht als sein Geburtsdatum der 17.12.1595 (a.St.) fest.

S. 213, Abs. 1 und Anm. 125: Georg Christoph von Taupadel (1595-1647): Die Behauptung, dass Georg Christoph von Taupadel am 24.02.1634 vor Furth im Wald (bei Cham, Oberpfalz) der linke Arm abgeschossen wurde (so steht es im Theatrum Europaeum Bd. III, S. 186 und wurde von dort in fast alle Taupadel-Biographien übernommen), kann so nicht aufrecht erhalten werden. Bereits am Folgetag schrieb Taupadel aus Cham an seinen Vorgesetzten, Herzog Bernhard von Weimar, ohne eine Verwundung zu erwähnen. Zudem hätte er sich von einer solchen Verletzung nicht in so kurzer Zeit erholen können. In den Monaten März bis Mai 1634 berichtet Taupadel an Bernhard von zahlreichen kriegerischen Aktionen gegen die kaiserlich-ligistischen Gegner (Skrifter II, Bd. 7, Hertig Bernhards Bref). Auch in den Kupferstich-Portraits Taupadels (z.B. im Theatrum Europaeum Bd. 4, erschienen 1643), welche um 1638 entstanden sind (basierend auf einer Vorlage des Straßburger Kupferstechers Peter Aubry II.), in denen Taupadel als Generalmajor tituliert wird (Ernennung: 19. Juni 1634), ist der linke Arm unversehrt und die linke Hand sichtbar. In der weiteren Vita des Generalmajors ist ebenfalls nichts von einer solch schwerwiegenden Behinderung erwähnt. Vielmehr ist anzunehmen, dass es sich bei dem vor Furth Verwundeten um einen gleichnahmigen Verwandten Taupadels handelte. Georg Christoph hatte mehrere Cousins, die teils als Offiziere in schwedisch-protestantischen Kriegsdienten standen. Jedenfalls hatte die Verwundung dieses Taupadels vor Furth im Wald fatale Folgen. Der Chronist Georg Gottlieb Gumpelzhaimer, der aus den Regensburger Ratsprotokollen schöpft, schreibt zu diesem Vorfall: "Im März [1634] wurde "im [Regensburger] Dom zum Erstenmal, ein Evangelischer Oberst [Oberstleutnant?] Tubadl, der zu Furth den Arm verloren, begraben." (Gumpelzhaimer, Bd. III, S1229). Den Vornamen dieses gefallenen Taupadels hat Gumpelzhaimer leider nicht überliefert. Dennoch kann als gesichert gelten, dass es ein anderer Taupadel, als der uns bekannte Dragoneroberst und spätere Generalmajor war, der im Februar 1634 vor Furth im Wald den Arm verlor, im darauffolgenden März in Regensburg seiner schweren Verwundung erlag und daraufhin im Regensburger Dom beigesetzt wurde. (Mehr dazu: Georg Christoph von Taupadel (1595-1647) und die Legende vom verlorenen Arm).

S. 213, Anm. 125: Georg Christoph von Taupadel (17.12.1595 a.St., Börtewitz b. Leisnig/D -12.03.1647 n.St., Blotzheim/Elsass, nahe Basel): "Georg Christoph von Taupadel hinterließ nur einen Sohn...". Dies ist nicht korrekt. Verheiratet war Taupadel seit 1628 mit Margaretha, geborene Jung (aus Guttstadt in Ermland, Polnisch Preußen, gest. 10.09.1646 a.St.), mit der er 3 Söhne und 4 Töchter hatte: Georg Otto v. Taupadel (08.09.1629 - 10.09.1632 a.St.) verstarb bereits im Alter von 3 Jahren in Lauingen. Axel von Taupadel, (12.12.1630 - 23.06.1671 a.St.), war zunächst schwed. Rittmeister, ab 1647 französischer Oberst. Er heiratete 1651 Maria von Erlach (1634-1697), die Tochter des Schweizer Generalleutnants Johann Ludwig von Erlach, wodurch der Taupadel'sche Hof in Basel Familienerbe blieb. Das Paar hatte keine Nachkommen. Axel v. T. wurde, ebenso wie sein Vater Georg Christoph v. T., in St. Peter zu Basel bestattet, wo sein Epitath, geschaffen von Balthasar Hüglin, noch zu sehen ist. Der dritte Sohn war Georg Christoph von Taupadel, Rittmeister in französischen Diensten. Dieser war verheiratet mit Sidonia Philippina, geborene von Buchenau. Das Ehepaar wohnte zum Zeitpunkt einer am 27. März 1670 notariell beglaubigten Verkaufsurkunde (der Herrschaft Buchenau an das Kloster Fulda) in Rappoltsweiler in der Grafschaft Rappoltstein (auch Rabenstein, elsässisch: Rappstein) im Oberelsass, unweit von Colmar ( HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 1913). Auch dieses Ehepaar hatte keine Nachkommen. Geburts- und Sterbedatum des Georg Christoph (II) von Taupadel ließen sich bisher leider nicht eruieren. Dass der oft genannte Johann Georg (Christoph) v. Taupadel, welcher am 14.10.1668 von seinen beiden Knechten in der Nähe von Körlitz (bei Wurzen) ermordet wurde, ein Sohn des Generals gewesen sein soll, ist mittlerweile widerlegt. Er war wohl eine weiterer Verwandter des in Meißen weit verzweigten Geschlechts derer von Taupadel. Quellen: Leichenpredigt des Georg Christoph von Taupadel in: Gernler, Johannes: Ein christliche Leich-predigt [etc.] Gedruckt zu Basel bei Georg Decker [ca. 1647]. Universitätsbibliothek Basel, KiAr G X 10:34, https://doi.org/10.3931/e-rara-66935 / [PDF-Dokument] und Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, Hrsg. von Heinrich Türler, Bd. 6.

Von Taupadels Töchtern Elisabeth (gest. Basel, 1. Jan. 1645), Bernhardine (geb. in Blotzheim, verh. von Diesbach), Margarethe Magdalena (geb. 1632 in Lauingen) und Juliana (vor 1647 – nach 1670) waren bei seinem Tod noch die letzteren drei am Leben. Ebenso, wie seine bei seinem Tod bereits etwa 82jährige Mutter Margarethe, eine Geborene von Günderode auf Rauenstein zu Ziegra. Seine Gemahlin Margaretha von Taupadel (geb. Jung) war bereits im Vorjahr (am 10.09.1646) in Basel verstorben. Quellen (unter anderen):  Gernler, Johannes: Ein christliche Leich-predigt [etc.] Gedruckt zu Basel bei Georg Decker [ca. 1647], wie oben, sowie Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, Hrsg. von Heinrich Türler, Bd. 6; vergleiche dazu auch: Historisches Familienlexikon der Schweiz.

S. 650, Anm. 8 u. S. 738, Register: Wolf Dietrich Truchseß von Wetzhausen (1586-1639). Dass Wolf Dietrich Truchseß von Wetzhausen, Oberstleutnat im "Würzburgischen Regiment", der nach dem Tod des Regimentsinhabers Johann Jakob Baur von Eyseneck am 16. Juli 1621 bei Waidhaus dessen "Würzburgisches Regiment" (später Regiment "Alt-Tilly") als Oberst übernahm, ein Verwandter des späteren schwedischen Statthalters der königl.-schwedischen Landesregierung in Franken) gewesen sei , ist unrichtig. Vielmehr handelt es sich um ein und dieselbe Person. Wolf Dietrich Truchseß von Wetzhausen auf Weisendorf (bei Höchstadt/Aisch) und Waizenbach (Nähe Hammelburg) wurde vermutlich im Jahr1586 auf Schloss Sternberg (im Grabfeld) geboren und verstarb am 31.03.1639 in Nürnberg. Sein Grabmahl befindet sich in der Nürnberger St. Johanniskirche.

S. 727, Register: Rochow (Rochau), nicht Christian, sondern Otto Christoph von (1607-1659), schwed. Rittmeister im Leibregiment Herzog Bernhards von Weimar.