Kronacher Schwedensturm
Anno 1634
Aufführung am 25. und 26.06.2005
Teil II |
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Gekennzeichnete Fotos: Doris Engerisser
Alle anderen Fotos: Rainer Glissnik |
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Auch der "Hortus" 3-Pfünder wird geladen.
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Alles bereit zum Feuern?
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Die "Krumpholzera" wurde soeben abgefeuert. Die beiden Regimentstücke warten noch auf ihren Einsatz. | ||||||||||||||
Feuer! Mit gewaltigen Donner entlädt sich der "Hortus" 3-Pfünder, während Stefan Schultze von den "Landauern" gerade mit dem Luntenstock das etwas kleinere Stück des Bellicum Montanum zündet. Peter Engerisser im Vordergrund steht in einer etwas ungünstigen Trommelfell-Position. | ||||||||||||||
Auch nicht schlecht! Die Momentaufnahme macht deutlich, welche wucht hinter einem solchen Geschütz steckt. Das Teleobjektiv verzerrt etwas die notwendigen Sicherheitsabstände zum Publikum, welche in allen Fällen peinlich eingehalten wurden. Zusätzlich hatten die Zuschauer die Möglichkeit, ihre Ohren gegen einen geringen Unkostenbeitrag mit Gehörschutzstöpseln zu schützen. | ||||||||||||||
Wischer ins Rohr und erneutes Laden. Schließlich soll heute noch eine Bresche in die Stadtmauer geschossen werden. | ||||||||||||||
Jetzt tritt die Infanterie an.
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Die Musketiere des Roten Regiments geben eine Salve in Richtung Mauerbrüstung ab, um die Kronacher am Ausbessern der Mauerbresche zu hindern. | ||||||||||||||
Die Tapferen Kronacher Weiber nehmen's bisher gelassen.
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Vorbereitung zum Sturm. Die Regimenter formieren sich.
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Ein letzer "Salvo" wird geschossen.
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Die Sturmtruppen gehen in Stellung.
Foto: Doris Engerisser |
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Gerade ist der Viertelmeister "Murmann Andreesla" erschossen worden. Nun ist es vorbei mit der Zurückhaltung. Sein blutgetränktes Hemd stachelt die Kronacher Frauen zur äußersten Verteidigung an. Die ersten Steine fliegen. | ||||||||||||||
Auf dem Marienplatz standen die Regimenter dicht gedrängt, "da man ihnen zwar vffm Pfarr-Saal mit Pflastersteinen, welche unser Weiber-Volk und Dienst-Mägd häuffig hinzu trugen, auch im unteren Brauhauß die Pfannen anschüren vnd heisses Wasser machen mußten, starck begegnetn auch hinauss vuffn Platz mit solchen Steinen unter die Völcker wurff, daß es viel blutige Köpff setzte." (O-Ton J. N. Zitter 1661). | ||||||||||||||
Schon werden die ersten Sturmleitern angelegt.
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Der sturm auf die Mauern Kronachs beginnt.
Foto: Doris Engerisser |
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Weitere Leitern kommen hinzu, auf denen die Angreifer versuchen, in den Zwinger zwischen Pfarrturm und Pfarrhaus zu steigen, um von dort aus über die St. Anna Kapelle in den oberen Kirchhof der Stadt zu gelangen. | ||||||||||||||
Schwere Geschosse erwarten die Angreifenden.
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Als Rückendeckung stehen die Angreifenden dicht an dicht und feuern auf alles, was sich auf der Mauer bewegt. | ||||||||||||||
Dies erzürnt die Weiber besonders!
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"Watt ner, ije Reutl, ije könnt wos derleijb!"
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Den "Schweden" möchte ich sehen, der sich da hinauf getraut!
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Die Eindringlinge werden mit "siedend heißem" Wasser übergossen.
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... und mit "großkalibrigen" Pflastersteinen gebührend empfangen.
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Einige habens's beinahe geschafft. Wobei dieser Balanceakt auf einer mehr als 6 m hohen Leiter auch für die Akteure ein heikles Unterfangen ist. | ||||||||||||||
"... auch die weiber haben sidtens wasser und mehl darein gerührt auff die feindt geschüdt / auch stein auf sie geworffen / wie die schwedten uns selbst gesagt haben daß dieser Schmertz alles schiessen und hauen übertroffen hab / dann wan ein solcher Brey undter die soldaten ist kumen / da ist ein solches spreisslen worden [...] deswegen die Soldaten nicht mehr haben hinzugewollt / dan wan sie der herzog Bernhard auff einer Seidten hat hinzugetrieben / seindt sie auff der andern seidten darvon gelauffen..." (Tagebuch der Dominikanernonne Maria Anna Junius über den Sturm auf Kronach im Jahr 1634)
Foto: Doris Engerisser |
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Hier gibt's kein Durchkommen!
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Da bleibt nur noch der Rückzug.
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Der Feind retiriert sich unter Hinterlassung einer großen Anzahl Toter und Verwundeter.
Foto: Doris Engerisser |
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Herzog Bernhards Truppen hatten vor Kronach schwere Verluste zu beklagen. Die vor Ort gefallenen gemeinen Soldaten begruben die Regimenter zum Teil selbst, ein Teil wurde später von den Kronachern begraben. 6 Wagen mit Toten, meist höhergestellte Offiziere, wie Oberstleutnants, Majore, Hauptleute und Rittmeister, wurden mit nach Coburg genommen, ein Teil davon in der Moritzkirche und im dazugehörigen Kirchhof begraben. Ebenfalls nach Coburg geführt wurden etwa 300 Verwundete, welche jedoch fast alle im dortigen Konvent und Spital gestorben sind. | ||||||||||||||
Noch überwiegen Verwunderung und Erstaunen über den unverhofften Abzug bei den "Weibern", aber schon keimt erste Siegesfreude auf. | ||||||||||||||
Welche schließlich in großem Jubel mündet. Triumph der "Tapferen Kronacher Weiber". (v. li.: Karin Fleischmann, Steffi Pohl, Andrea Pohl und Gisela Lang).
finis |
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Folgende Gruppen wirkten bei der Aufführung 2005 mit:
Gesamtkoordination: Peter Engerisser |
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