Nachbau eines Radschlosspuffers, Sachsen 1564.
Nach einem Original aus dem Auktionshaus Landshuter Rüstkammer.
Gesamtlänge: 61 cm
Lauflänge: 40,5 cm
Glatter, nach vorne runder Lauf, im Kammerbereich mit achteckigem Außen-querschnitt. Radschloss mit gefedertem Pfannenschieber. Die in die Abzugsstange eingreifende Hebelsicherung ist auf der rechten Schaftseite angebracht. Genoppter und geschwärzter Birnholzschaft mit gravierten Beineinlagen. Hölzerner Ladestock mit Eisendopper. Die Knaufkugel ist mit dem sächsischen Wappen eingelegt. Die Meister- und Beschaumarken wurden durch die Marken von Armin König ersetzt.
Bei dem oben abgebildeten Nachbau handelt es sich um die frühe Bauform eines kursächsischen Radschlosspuffers, datiert 1564. Der genoppte und geschwärzte Birnholzschaft immitiert Hirschgeweih, mit dem die Schäfte früher, hochwertiger Radschlosswaffen verkleidet wurden. Lauf und Schlossplatte sind gebläut, wie dies bei Originalstücken nur noch selten verhanden ist. Die fehlende Hahnstudel sowie der aus einem Stück gefertigte Abzugsmechanismus im Schlossinneren sind noch sehr frühe Merkmale des Radschlosses, welche bei späteren Modellen sächsischer Puffer nicht mehr erscheinen. Die ungewöhnliche eingezogene Schaftform ist typisch für die Zeit zwischen 1560 und 1570. Die Datierung ist wie im Original unterschiedlich tief eingeschlagen, was auf ein Vordatieren des Rohrschmiedes schliessen lässt. Ein Merkmal, welches bei allen Puffern dieses Typs zu beobachten ist. Wahrscheinlich wurde die "64" erst bei Fertigstellung der Waffe in den Lauf eingeschlagen. Das sächsische Wappen auf der Kolbenkugel steht auf dem Kopf und ist erst beim Führen der Waffe im Sattelholster richtig herum zu erkennen.
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